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Repertoire

Daliah Lavi trifft Kurt Weill
Was wäre, wenn…? Wie hätte eine Begegnung zwischen Daliah Lavi und Kurt Weill ausgesehen? Was, wenn sie sich kennengelernt hätten? – Eine hochmusikalische Symbiose mit Tiefgang?
Sie: geboren in Palästina 1942, eine jüdische Sängerin und Schauspielerin. Er, geboren in Deutschland 1900, jüdischer Komponist. Was verbindet sie außer dem Judentum und der Musik? Teilen sie mehr als ein Migrantenschicksal, das sie beide in die USA verschlägt, wo sie bis zu ihrem Tod lebten?
Tirzah Haase und Armine Ghuloyan knüpfen Verbindungen, sie nehmen ihr Publikum mit auf eine Zeitreise durch Leben und Schaffen der beiden Künstlerpersönlichkeiten.

Das Leben der Briefe. Postgeheimnisse aus Dorsten
Gabriele Unterweger ist seit Jahrzehnten Postzustellerin in Dorsten. Sie kennt sich aus in ihrer Stadt, kann allerhand erzählen über den Ort und seine Einwohner, auch über ihren Beruf, seine guten und schlechten Seiten und Zeiten. Sie ist aber keine einfache Briefträgerin, sondern arbeitet in einer Spezialabteilung, die für unzustellbare Sendungen zuständig ist. Heute leitet sie einen Lehrgang für die Berufsanfänger ihrer Abteilung und zeigt ihnen Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag. Schnell stellt sich heraus, dass es dabei nicht nur einfach um Briefe geht, die nicht auf Anhieb zugestellt werden können, sondern um solche, die teilweise schon lange unterwegs sind. Stets sucht Gabriele nach pragmatischen, aber auch nach kreativen Lösungen. Dabei greift sie zu scheinbar unkonventionellen Methoden…
Gabriele Unterweger unternimmt mit den Teilnehmern ihres Lehrgangs eine Stadtführung besonderer Art. Man folgt der Zustellerin auf ihrem Weg durch die Dorstener Innenstadt, hört viele – nicht nur historische – Geschichten. Die Grenzen zur Fiktion werden dabei mühelos übersprungen. Schließlich handelt es sich ja bei der Führung um ein Theaterstück ‚auf dem Weg‘ mit wechselnden Schauplätzen und Figuren zwischen Literatur, Geschichte, Heimatkunde und Komödie.

Das Lächeln der Erinnerung. Autobiographische Geschichten
In seinem 2022 erschienenen Buch erzählt Klaus Grabenhorst von Begegnungen mit alten Bekannten: u.a. mit Homer, Bob Dylan, den Beatles, Leonard Cohen, Franz Kafka und den Brüdern Grimm. Grabenhorst, der „singende Geschichtenerzähler mit Gitarre“, der alle Träume dieser Welt in sich trägt, blickt nach über 5000 Auftritten als Kleinkünstler mit einem Lächeln auf seinen Lieder- und Geschichtenkosmos zurück.
„Auf der Stelle sitzen, eine Viertelstunde vorlesen und Seiten umblättern – das liegt dem gelernten Straßenmusiker offenbar nicht. Zu genau weiß er um die abnehmende Aufmerksamkeit im Publikum, muss immer neue Kontrapunkte oder Akzente setzen“ (Westdeutsche Zeitung, Wuppertal).

Das Todesspiel des Doktor M. Wahnsinn, Morde und Menü
Aufregung im Hotel Luxor: Eine junge Frau will sich aus dem Fenster stürzen. Schon hört man einen Schrei. Doch nicht die lebensmüde Dame ist zu Tode gekommen, sondern eine Reporterin, die über das Geschehen berichtet hat. Mysteriös und spannungsvoll beginnt „Das Todesspiel des Doktor M.“, und so geht es weiter. Ein ebenso genialer wie wahnsinniger Wissenschaftler will die Weltherrschaft erlangen. Er ist hinter den neu entwickelten Waffen her, die einem Multimillionär gehören. Doch der hat seine eigenen Pläne und keinesfalls Lust, zum Rädchen im Getriebe des geheimnisvollen Doktor M. zu werden. Der Verbrecher arbeitet mit allen Mitteln, Hypnose, Verführung, Gewalt. Und das Publikum wird Zeuge, wie Kommissar Lohmann und eine Polizei-Psychologin das Geheimnis zu lüften versuchen. Denn bisher haben sie angenommen, der verrückte Doktor M. sei schon vor vielen Jahren in einer Nervenheilanstalt verstorben.
„Das Todesspiel des Doktor M.“ ist eine humorvolle Erinnerung an die Gruselkrimis der sechziger Jahre. Seltsame Typen bevölkern das Hotel: ein blinder Hellseher, Killer, die an verschiedenen Deformationen leiden, schöne Frauen, die sich nicht in die Karten schauen lassen. Der Ermittler, Kommissar Lohmann, befindet sich selbst in psychotherapeutischer Behandlung, weil er Schuldkomplexe mit sich herumträgt.
Zwei Schauspieler im fliegenden Rollenwechsel – ein bewährtes Konzept, das Schauspielern einiges an Wandlungsfähigkeit abverlangt und Zuschauern großes Vergnügen bereitet. Die Macher des Stücks versprechen eine spannende Handlung mit vielen komödiantischen Verwicklungen und satirischen Pointen. Das Publikum darf mitraten, hinter wessen Maske sich der finstere Doktor M. verbirgt.
„Wer kennt sie nicht, die schwarz-weißen Gruselfilme der 60-er Jahre. „Das Todesspiel des Doktor M.“ erinnert auf äußerst humorvolle Weise an die damaligen Straßenfeger. Die Darsteller zeigten Höchstleistung, schließlich galt es zahlreiche Charaktere darzustellen und auch noch Schauspieler zu mimen, die während des Szenenwechsels immer wieder in Streit geraten. Mit Bravour meisterten sie diese Herausforderung und begeisterten ihr Publikum zudem mit spritzigen Dialogen, gepaart mit einer lebhaften Mimik und einer gehörigen Portion Humor" (Westfälische Rundschau, Hagen).

Das doppelte Fettnäpfchen. Kabarett rund um die Peinlichkeiten des Lebens
Zwei Menschen begegnen sich auf der Straße. Sie glaubt, in ihm einen ehemaligen Liebhaber zu erkennen. Er hat keine Ahnung, wer diese seltsame Frau ist. Das Besondere an dieser Szene ist: Man hört nicht nur, was die beiden sagen, sondern auch ihre Gedanken.
In die Welt der Peinlichkeiten führen Kriszti Kiss und Stefan Keim in ihrem neuen Kabarettprogramm „Das doppelte Fettnäpfchen“. Ständig geht etwas schief. Das ist so im Leben. Der Charakter eines Menschen zeigt sich darin, wie er damit umgeht. Insofern ist die Peinlichkeit nicht nur Anlass zum Lachen. Wer es nicht ertragen kann, mal richtig peinlich zu sein, kriegt auch keine andere Krise in den Griff. Das Leben mit Humor zu meistern ist der rote Faden dieses satirischen Abends.
Kriszti Kiss und Stefan Keim spielen Szenen, die mit kleinen Trotteligkeiten oder Notlügen beginnen, und dann immer weiter ins Chaos rutschen. Sprachliche und körperliche Missverständnisse lösen ebenso absurde Momente aus, wie der Versuch, besonders höflich zu sein. Ein historischer Rückblick in die Kulturgeschichte der Peinlichkeiten sorgt für die nötige Basis, um das Thema tiefgreifender zu erörtern. Natürlich werden Kriszti Kiss und Stefan Keim auch wieder musikalisch hyperaktiv. Auf jeden Fall werden sie vor keinem peinlichen Abgrund zurückschrecken. Um Hoffnung zu verbreiten: Manchmal nämlich gelingt auch etwas. Man muss sich nur trauen.

Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern. Film-Evergreens des 20. Jahrhunderts
Musik-Filme sind die Musicals der Leinwand. Bewegte Bilder und Musik gehen hier eine besonders erfolgreiche Verbindung ein, die die Filmtitel ebenso wie die singenden Schauspieler(innen) unvergesslich macht. Mit Kino und Fernsehen hat so mancher Ohrwurm die Welt erobert.
Tirzah Haase (Gesang) und Armine Ghuloyan (Klavier) bringen an diesem Abend eine ganze Reihe solcher Berühmtheiten in Erinnerung. Sie interpretieren Gesangstitel aus Filmen wie "Frühstück bei Tiffany's", "Dr. Shivago", "Lied der Wüste", "Zwei Banditen" etc. von Zarah Leander, Doris Day, Marylin Monroe, Liza Minelli u.a.

Das kunstseidene Mädchen. Die zweifelhafte Karriere der Schauspielerin Doris K., Köln - Berlin 1931
Caroline Keufen erzählt an diesem Abend die Geschichte von Doris, dem Mädchen, das ein „Glanz“ werden will und deshalb ihre Heimatstadt Köln verlässt, um in der Hauptstadt Berlin ihr Glück zu machen. Nachzulesen ist diese Geschichte in Irmgard Keuns Bestseller-Roman „Das kunstseidene Mädchen“. Irmgard Keun (1905-1982) hat eine faszinierende Biographie: Sie ging 1936 ins Exil, kehrte bereits 1940 mit falschen Papieren zurück und überlebte den zweiten Weltkrieg im Untergrund. Schon vor der Bücherverbrennung 1933 war sie eine erfolgreiche Schriftstellerin. „Das kunstseidene Mädchen“, ihr zweiter Roman, erschien 1932. Er gilt heute als bedeutendes Werk der literarischen Moderne und als ein wichtiges Zeitdokument, das die Jahre um 1930 auf eindringliche Weise lebendig werden lässt.
Die Lesung begibt sich mit dem Roman auf eine Zeitreise, in die Häuser und Straßen Kölns und Berlins, in die Vergnügungsetablissements und nicht zuletzt ins Kaffeehaus.
"So wunderbar Irmgard Keun hier die Textvorlage zu dieser ganz besonderen Figur liefert, so überzeugend und innig ließ Caroline Keufen eben jene Doris mit Gesten, verschiedenster Mimik, aber vor allem mit ihrem Stimmpotential lebendig werden und im Verlauf der Lesung wachsen. Sie verstand es in jeden Satz etwas Koketterie, etwas Naivität, ein wenig Stolz und nicht zuletzt die Phantasie eines jungen Mädchens hineinzulegen" (Iserlohner Kreisanzeiger).

Dass ich nicht lache... Satiren, Szenen, Sketche und Überraschungen von Ephraim Kishon
„Es bleibt nichts anderes. Nur Lachen. Jemand, der lacht, ist nicht besiegt. So lange ich lachen kann, bin ich ein Mensch mit Ehre...“ Gestützt auf diese Erkenntnis nimmt der „Weltmeister der Satire“ Ephraim Kishon sowohl den Alltag als auch die Abgründe menschlicher Existenz lächelnd aufs Korn. Ephraim Kishon (1924-2005), ein Israeli ungarischer Herkunft, zählt zu den bedeutendsten Satirikern des 20. Jahrhunderts. Die humoristische Darstellung der israelischen Alltagsrealität und seines Familienlebens waren seine Spezialität. Er schrieb zumeist Kurzgeschichten, aber auch Theaterstücke und Drehbücher, arbeitete in Israel und in der Schweiz. Respektlose Situationskomik, hintergründige Ironie und ein scharfer Blick für die kleinen menschlichen Schwächen gehen bei Kishon eine unvergleichliche Mischung ein, die ihn als Humoristen von hohem Rang ausweist.
„In dem ihr wie auch Kishon eigenen ungarischen Akzent wechselt Kiss mit ausgeprägter Mimik und Intonation mühelos die Rollen und bringt Satire und Humor Kishons anschaulich auf die Bühne. Dabei sind es weniger die bekannten Geschichten, die die gelernte Schauspielerin vorträgt. Ihr geht es um die hintergründigen Geschichten, die Einblicke geben in die Besonderheit des jüdischen Humoristen, der sich und das israelische Lebensgefühl in zahlreichen Alltagssituationen drastisch überspitzt und ad absurdum führt“ (Ruhrnachrichten, Dortmund).

Der Berg ist hier. Theatraler Spaziergang
Der Spaziergang führt nach Skandinavien und zugleich zurück in die Frühzeit von Bergbau und Eisenverhüttung. Er bringt die Zuhörer nach Falun in Schweden, einem Ort, der im 19. Jahrhundert deutsche Literaturgeschichte geschrieben hat. Es ist die Zeit der politischen Umbrüche und der Industrialisierung.
Die Schauspielerin Caroline Keufen macht sich mit den Teilnehmern des Spaziergangs auf den Weg durch die Imaginationsräume im Schatten der alten Bäume. Sie erzählt dabei die Sage vom Bergmann Elis, der hin- und hergerissen wird zwischen der irdischen Liebe seiner Braut und der dunklen Macht der Bergkönigin. Ein Bergsturz begräbt ihn schließlich unter Tage. Erst fünfzig Jahre später wird seine gut erhaltene Leiche entdeckt und von der greisen Verlobten wiedererkannt. Aufgeschrieben haben diese Geschichte zahlreiche deutsche Dichter, unter ihnen E.T.A. Hoffmann und Hugo von Hofmannsthal, deren Fassungen dem Textbuch u.a. zugrunde liegen.
Caroline Keufen erzählt die Geschichte aus der Sicht der beiden Frauen: Die allwissende Bergkönigin, die mit dem Versprechen der Unsterblichkeit totale Hingabe fordert, entführt uns in die phantastische Welt der ewigen Schönheit. Die Braut begibt sich mit den Zuhörern auf eine ungewisse Suche zwischen Traum und Wirklichkeit, um die Gründe für das Verschwinden des Bergmanns freizulegen. Dabei zeigen sich Architektur und Natur von ungeahnten Seiten.
"Die Zuschauer waren mit Audio-Führern ausgestattet. Eine hervorragende Idee – denn auf diese Weise wurden die Außengeräusche weitgehend ausgeblendet, und man hörte laut und deutlich die angenehme Stimme der Schauspielerin. Das schuf eine Atmosphäre, in der Natur, Sonne und Poesie eine eigenartige, fast berauschte Stimmung erzeugten" (Ruhrnachrichten, Dortmund).

Der Mops mit der Maske oder Das phantastische Leben des Edgar Wallace
Das Leben des Bestsellerautors Edgar Wallace war mindestens so spannend und unterhaltsam wie seine Romane. Er war Kriegsberichterstatter in Südafrika, einer der erfolgreichsten Krimiautoren aller Zeiten - und verzockte seinen Reichtum beim Spiel. Weniger bekannt ist, dass Wallace auch das Drehbuch für den ersten King-Kong-Film schrieb.
Stefan Keim hat ins Zentrum dieses Abends ein kriminalistisches Live-Hörspiel mit dem Titel „Der Mops mit der Maske“ gestellt. Er unternimmt mit diesem Programm eine humoristische Reise in den Kopf des Autors - mit vielen Anleihen bei den Krimis und Abenteuerromanen. Zwischendurch berichtet er mit vielen Fakten und Anekdoten über Leben und Wirken von Edgar Wallace.
„Den 'Mops mit der Maske' hat der bekennende Mops-Liebhaber selbst geschrieben. Dazu bediente er sich aus Versatzstücken berühmter Wallace-Werke wie 'Das Gasthaus an der Themse', 'Die toten Augen von London' und natürlich 'Der Frosch mit der Maske'. Auch bekannte Charaktere übernahm er: Inspector Higgins, die Reporterin Elsa Bennett, den dubiosen Zeitungschef Pendleton, den zwielichtigen Ex-Drogendealer Fred Winter. Letzteren gab er mit Lust am eigenen Imitationstalent wie Klaus Kinski – klasse! Dazu begleitete Keim seine Geschichte mit teils kriminell dramatischem Spiel auf dem E-Piano“ (WAZ, Gelsenkirchen).

Der Schelmenbaron. Anekdoten vom tollen Bomberg
Ein ausschweifendes Leben führt der „tolle Bomberg“, immer zu Schabernack aufgelegt, wie Till Eulenspiegel oder Münchhausen. Er verprasst Unsummen beim Spiel, bei Trinkgelagen und Festmählern, macht sich über alles und jeden lustig, besonders aber über die Religion, den Adel und die bürgerliche Moral. Er streut den adeligen Damen Flöhe unters Mieder, damit ein langweiliger Abend in Schwung kommt, er erzwingt die Errichtung eines Bahnhofes in seinem Wohnort, indem er immer wieder auf offener Strecke die Notbremse zieht, um an der richtigen Stelle aus dem Zug aussteigen zu können. Am Ende will man ihn entmündigen und in die Irrenanstalt bringen...
Gleich mehrere Schriftsteller haben sich in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts mit dem Leben des Münsterländer Originals beschäftigt, unter ihnen auch der Bestsellerautor Josef Winckler (1923).
Thomas Eicher hat aus einigen der einschlägigen Episoden eine szenische Lesung erstellt, die es in sich hat: Stimmlich differenzierte Dialoge, temporeiches Erzählen und eine breite Humor-Palette kennzeichnen seine Darstellung. Originelle Texte und ausdrucksstarke Präsentation erinnern eindringlich an die unvergesslichen Streiche und Abenteuer des Barons.
„Eicher versteht es, sein Publikum zu begeistern. Er rezitierte und gestikulierte mit einer Hingabe, dass kein Auge trocken blieb. Kein Zweifel, der urwüchsige Humor, die farbige Sprache Wincklers – alles vermittelte der Gast ganz hervorragend“ (Münstersche Zeitung, Steinfurt).

Der Vogel, scheint mir, hat Humor. Wilhelm Busch
Wer kennt ihn nicht, den Schöpfer der Bildergeschichten „Max und Moritz“, „Hans Huckebein“ oder „Die fromme Helene“? Die Fangemeinde von Wilhelm Busch (1832-1908) ist so groß wie seine bis heute ungebrochene Beliebtheit bei Jung und Alt. Sentimental und grotesk zugleich geht es in den Texten von Wilhelm Busch zu – ein schier unerschöpfliches Arsenal an Sprachwitz und Pointenreichtum, gepaart mit Anflügen von Nachdenklichkeit – eine dankbare Aufgabe für den Interpreten. Michael Dreesen präsentiert ein frei vorgetragenes Programm mit Gedichten und Monologen des Humoristen Wilhelm Busch.

Der Wiener Heurige. Literarisch-musikalischer Nachmittag
Der Heurige ist in Wien eine Institution, immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO – wie die Kaffeehauskultur, die Lipizzaner in der Spanischen Hofreitschule und die Wiener Sängerknaben. Das Wort bezeichnet sowohl den Wein aus der letzten Ernte als auch das Lokal selbst, in dem dieser ausgeschenkt wird. Man verbindet damit einen Hauch von Nostalgie im Gastgarten mit alten Kastanienbäumen und Laternenlicht. Wer den Wiener Heurigen kennt, denkt sofort an Gemütlichkeit und Wiener Musik.
Der waschechte Wiener Helmut Thiele serviert kleine Geschichten und Anekdoten rund um den Heurigen und garniert sein Programm mit Wiener Liedern und eigener Akkordeonbegleitung. ‚Am Heurigentisch‘ darf natürlich auch ein Weinglas nicht fehlen.

Der gute Geist von Brünninghausen
Caroline von Romberg ist der gute Geist von Brünninghausen. Sie begrüßt die Gäste des LiteraturSommers und macht danach mit Walcacts im Park auf sich und das Festival aufmerksam. Nachdem ihr Ehemann Gisbert den englischen Garten hatte anlegen lassen, tat sie den Schwur, dieses wunderbare Fleckchen Erde nie mehr zu verlassen. Wo sich viele Besucher versammeln, da lässt es sich gut spuken; denn – so wissen wir es vom Canterville-Geist – Gespenster sind wie Künstler: Sie brauchen Publikum. Das Gespenst hat viel zu erzählen: zur Geschichte der Botanik, aber auch zur Lokalgeschichte. Wahrheit und Fiktion geraten hier bisweilen ebenso durcheinander wie die Zeitebenen, aber so sind Gespenster eben…

Der kleine Lord von Frances Hodgson Burnett
„Der kleine Lord“ (Little Lord Fauntleroy) ist seit seiner Veröffentlichung 1886 ein literarischer Welterfolg. Allein in deutscher Sprache sind bis heute mehr als dreißig Ausgaben erschienen. Die gleichnamige Verfilmung von 1980 hat sich zu einem Klassiker entwickelt, der seit 1982 jährlich zu Weihnachten im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wird. Das Werk wurde mehrfach als Hörspiel und als Musical adaptiertiert.
Cedric Errol, ein kleiner Junge aus New York, wird von seinem kaltherzigen englischen Großvater, dem Earl of Dorincourt, als letzter verbliebener Nachfolger für den Grafentitel bei sich aufgenommen und aufgezogen. Seine Mutter, eine Amerikanerin, darf das Anwesen des Earls nicht betreten. Am Ende schafft es Cedric, dass sein Großvater Liebe und Großzügigkeit zeigt und seine Mutter akzeptiert.
Michael Dreesen erzählt und spielt die Geschichte aus der Sicht von Mr. Hobbs, Cederics bestem Freund. Er ist durch und durch Republikaner und Adelshasser. Aus seiner Perspektive werden alle anderen Charaktere des Romans in humorvoll-ironischer Brechung beleuchtet. So erscheinen die Figuren der Handlung besonders plastisch und gleichsam lebendig. Und trotz Mr. Hobbs' rauer Schale kommt auch das Rührende der Erzählung nicht zu kurz.

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